Die Immobilienpreise in deutschen Großstädten steigen trotz früherer Rückgänge weiterhin an. Nach der Zinswende 2022 und einem darauffolgenden Preisrückgang aufgrund hoher Bauzinsen und wirtschaftlicher Unsicherheiten haben sich die Märkte im Verlauf des Jahres 2024 dank mehrerer Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank deutlich belebt. Diese Entwicklung wird begleitet von einer wachsenden Nachfrage insbsondere in den großen Metropolen wie Berlin, München oder Frankfurt, wo das Angebot an Wohnraum weiterhin begrenzt ist. Hinzu kommt die steigende Bedeutung von Energieeffizienz bei Wohnimmobilien, die zunehmend den Preis beeinflusst und Käuferinnen sowie Käufer vor neue Herausforderungen stellt.
Während Mietpreise in den urbanen Zentren ebenfalls stark ansteigen, da Neubauten den wachsenden Bedarf nicht ausreichend decken, zeigt sich eine deutliche Polarisierung auf dem Markt. Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser in energieeffizienten Neubauten sind mittlerweile besonders gefragt und erzielen trotz höherer Baukosten Preissteigerungen. Gleichzeitig müssen Käufer bei älteren Immobilien oft die Kosten für umfangreiche Sanierungen einplanen.
Immobilienunternehmen wie Vonovia, LEG Immobilien oder Deutsche Wohnen profitieren von dieser Marktdynamik, da sie in zentralen Lagen Bestand halten oder neue Projekte entwickeln. Parallel dazu erhöhen Plattformen wie ImmobilienScout24 die Transparenz und erleichtern Interessenten die Suche nach passenden Objekten.
Zinspolitik und ihre zentrale Rolle bei der Preisentwicklung in deutschen Großstädten
Die Veränderungen der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank (EZB) wirken sich unmittelbar auf den Immobilienmarkt aus. Nach dem Ende der Niedrigzinsphase im März 2022 stiegen die Baufinanzierungszinsen stark an, was viele Kaufinteressenten in den Jahren darauf abschreckte und die Preise vorübergehend sinken ließ. Im Frühjahr 2024 hatten sich Immobilienpreise, besonders bei Bestandsobjekten, um bis zu 11 Prozent verringert.
Seit Juni 2024 hat die EZB mehrere Zinssenkungen vorgenommen, sodass der Leitzins nun bei 2,5 Prozent liegt. Diese Entspannung senkt die Finanzierungskosten für Immobilienkäuferinnen und Käufer deutlich, was die Nachfrage befeuert. Die Auswirkungen zeigen sich schon heute in steigenden Preisen, vor allem in den größten Städten Deutschlands.
- Frühjahr 2024: Rückgang der Preise bei Bestandsimmobilien um bis zu 11 Prozent
- Juni bis März 2025: Mehrfache Senkung des Leitzinses von über 3,5 % auf 2,5 %
- Folge: Erhöhte Kaufkraft und steigende Nachfrage nach Immobilien
- Prognose: Weitere Preissteigerungen von 2 bis 4 Prozent im Jahr 2025
Dieser Wendepunkt in der Zinspolitik ist ein entscheidender Faktor, der die Attraktivität von Investitionen in deutsche Immobilien, insbesondere in städtischen Ballungsgebieten wie Berlin, Hamburg oder München, wieder deutlich erhöht.
Quartal | Leitzins (%) | Durchschnittlicher Preisanstieg Großstädte (%) | Beobachtungen |
---|---|---|---|
Q1 2024 | 3,75 | -6 bis -11 | Preise bei Bestandsimmobilien sinken deutlich |
Q2 2024 | 3,5 | +1,5 bis +2,3 | Leichte Erholung bei Neubauten, erste Preissteigerung |
Q4 2024 | 3,0 | +2,0 bis +2,5 | Zinssenkung fördert Nachfrage |
Q1 2025 | 2,5 | +2,5 bis +4,0 | Preisentwicklung setzt sich fort |

Nachfrage, Wohnraummangel und die besondere Dynamik in den Metropolen
Die steigenden Immobilienpreise in deutschen Großstädten sind wesentlich durch das Missverhältnis von Angebot und Nachfrage geprägt. In Metropolen wie Berlin, München, Frankfurt, Hamburg, Köln, Stuttgart und Düsseldorf führt der Zuzug, die Attraktivität der Arbeitsmärkte und Infrastruktur sowie die anhaltende Urbanisierung zu einem enormen Wohnraumbedarf.
Die Lage innerhalb der Stadt, die Anbindung an den Nahverkehr und die Nähe zu Arbeitsplätzen beeinflussen die Preise deutlich. Folgende Faktoren prägen die Marktdynamik:
- Begrenztes Bauland: Neue Bauflächen sind in innerstädtischen Bereichen knapp und teuer.
- Wachsende Bevölkerung: Permanente Zunahme des städtischen Wohnraumbedarfs durch Migration und Binnenwanderung.
- Steigende Baukosten: Diese behindern den Neubau und erhöhen die Preise für verfügbare Objekte.
- Hohe Nachfrage nach energieeffizienten Immobilien: Käufer priorisieren Objekte mit niedrigen Betriebskosten.
Diese Situation erklärt, warum Immobilienunternehmen wie TAG Immobilien, Grand City Properties oder PATRIZIA Immobilien gezielt in neuen, energieeffizienten Wohnprojekten investieren, um der Nachfrage zu begegnen. Gleichzeitig nutzen Plattformen wie ImmobilienScout24 und Freenet Immobilien ihre Marktkenntnis für eine optimale Objektvermittlung.
Stadt | Preisanstieg 2024 Q2 (%) | Besondere Merkmale der Nachfrage |
---|---|---|
Berlin | 2,3 | Hoher Zuzug, wachsender kultureller Sektor |
München | 2,1 | Starkes wirtschaftliches Zentrum, hoher Lebensstandard |
Frankfurt | 2,0 | Finanzplatz, internationale Nachfrage |
Hamburg | 1,9 | Hanseatische Wirtschafts- und Hafenstadt |
Stuttgart | 2,0 | Automobilindustrie und Technologiestandort |
Köln | 1,8 | Kulturelle Vielfalt, Infrastruktur |
Die anhaltende Wohnraumknappheit führt auch dazu, dass die Mieten in 2024 in den Großstädten um mehr als 6 % angestiegen sind. Die Mietpreisentwicklung wirkt zusätzlich als Preistreiber für Immobilieneigentum, denn viele Familien und Investoren entscheiden sich, Eigentum zu erwerben, statt bezahlbaren Mietwohnraum zu finden.

Energieeffizienz beeinflusst deutlich den Wert von Immobilien in Großstädten
Ein entscheidender Trend im deutschen Immobilienmarkt ist die steigende Bedeutung von Energieeffizienz. Immer mehr Käuferinnen und Käufer legen Wert auf niedrige Energiekosten und nachhaltige Bauweise, was sich besonders bei Neubauten und sanierten Altbauten bemerkbar macht.
Derzeit fallen fast 47 % der auf dem Markt angebotenen Immobilien in Effizienzklassen D oder schlechter, was auf einen hohen Sanierungsbedarf hinweist. Viele ältere Objekte benötigen teure energetische Modernisierungen, die Käufer in ihre Finanzierung einkalkulieren müssen.
- Immobilien mit Klasse A oder B: Hohe Nachfrage und höhere Preise trotz größerer Anfangsinvestitionen.
- Sanierungsfälle: Preisnachlässe nötig, aber langfristig höhere Betriebskosten.
- Politische Anforderungen: Verschärfte Standards für Neubauten und Bestandsimmobilien als Treiber für den Markt.
- Förderprogramme: Staatliche Unterstützung bei effizienten Sanierungen und Neubauprojekten.
Immobilienunternehmen wie Buwog und Aroundtown setzen auf nachhaltige Projekte und heben sich dadurch auf dem Markt ab. Investoren achten zudem verstärkt auf die Wertstabilität durch niedrige laufende Kosten.
Energieeffizienzklasse | Marktanteil (%) | Besonderheiten | Auswirkung auf Kaufpreis |
---|---|---|---|
A+ | 8 | Sehr energieeffizient, meist Neubau | Erhöhte Preise |
B | 18 | Guter Standard, niedrige Betriebskosten | Leicht erhöhte Preise |
C | 27 | Durchschnittlicher Energieverbrauch | Standardpreise |
D oder schlechter | 47 | Hoher Sanierungsbedarf | Preisabschläge nötig |
Wie Immobilienportale und große Unternehmen den Markt prägen
Der digitale Wandel verändert den Immobilienmarkt maßgeblich. Portale wie ImmobilienScout24 revolutionieren die Suche nach Wohnraum durch umfangreiche Angebote, detaillierte Filtermöglichkeiten und transparente Preisinformationen. Für Käuferinnen und Käufer bedeutet dies eine bessere Orientierung in einem komplexen Markt.
Große Immobiliengesellschaften wie Vonovia, TAG Immobilien und LEG Immobilien haben durch ihre große Bestandshaltung und Projektentwicklungen erheblichen Einfluss auf die Marktpreise. Ihr Engagement in den Metropolen formt die Angebotssituation.
- ImmobilienScout24: Führendes Portal für Angebot und Nachfrage.
- Vonovia: Größter Wohnungskonzern, aktiv in Vermietung und Sanierung.
- LEG Immobilien: Starke Präsenz im Ruhrgebiet und weiteren Großstädten.
- Grand City Properties: Fokus auf Bestandsimmobilien in urbanen Lagen.
- Freenet Immobilien: Spezialisiert auf digitale Vermarktung und Kundenservice.
Die Zusammenarbeit zwischen diesen Unternehmen sorgt für eine konstante Angebotsvielfalt, während gleichzeitig die Nachfrage anhält. Dies führt zu einer Stabilisierung der Preise auf einem hohen Niveau, das sich trotz Zinssenkungen kaum unter Druck setzen lässt.
Unternehmen | Schwerpunkt | Markteinfluss | Typische Projekte |
---|---|---|---|
Vonovia | Wohnungsvermietung, Sanierung | Sehr hoch | Sanierte Altbauten, Neubauprojekte |
LEG Immobilien | Wohnungsbestand, Neubau | Hoch | Großraum Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen |
TAG Immobilien | Bestandsmanagement, Projektentwicklung | Mittel | Städtische Gebiete, energetische Sanierungen |
Grand City Properties | Investment, Bestandsobjekte | Mittel | Urbaner Wohnungenmarkt |
ImmobilienScout24 | Digitale Immobilienplattform | Sehr hoch | Online-Vermarktung, große Reichweite |
Freenet Immobilien | Digitale Vermarktung | Wachsend | Innovative Marktplatzlösungen |
FAQ – Häufig gestellte Fragen zu den steigenden Immobilienpreisen in deutschen Großstädten
- Warum steigen die Immobilienpreise trotz Zinssenkungen weiterhin?
Auch mit sinkenden Zinsen bleibt die Nachfrage hoch und das Angebot an bezahlbarem Wohnraum knapp, insbesondere in Großstädten. Zudem treiben steigende Baukosten und Energieeffizienzanforderungen die Preise. - Welche Rolle spielt Energieeffizienz bei den Preisen?
Immobilien mit hohen Energieeffizienzklassen sind begehrter, da sie langfristig Betriebskosten sparen. Sanierungsbedürftige Immobilien verbilligen sich oft, müssen aber durch Nachrüstungen ergänzt werden. - Wie beeinflussen große Immobiliengesellschaften den Markt?
Unternehmen wie Vonovia oder LEG Immobilien steuern durch ihre großen Bestände und Projektentwicklungen erheblich das Angebot und beeinflussen die Preisbildung aktiv. - Gibt es regionale Unterschiede bei der Preisentwicklung?
Ja, die Preise steigen in Großstädten deutlich stärker als in ländlichen Regionen, wo die Nachfrage geringer und das Angebot entspannter ist. - Wie sollten Käufer mit dem aktuellen Markt umgehen?
Käufer sollten auf Energieeffizienz und Sanierungsbedarf achten, die Zinsentwicklung beobachten und professionelle Beratung über Plattformen wie ImmobilienScout24 oder Sparkassenmakler nutzen.